Blog

Der Schultergürtel bei Hund und Pferd: Was Sie wissen sollten

Der Schultergürtel von Hunden und Pferden, auch als Synsarcose bezeichnet, ist rein muskulär und durch Faszien mit dem Rumpf verbunden. Diese Struktur ist dafür verantwortlich, den Schub aus der Hinterhand abzudämpfen und an die Vordergliedmaßen weiterzuleiten.

Die Bestandteile des Schulterblatts (Scapula):

  • Cartilago scapulae: Oberer Knorpel des Schulterblattes, besonders ausgeprägt beim Pferd.
  • Margo dorsalis scapulae: Oberer Rand des Schulterblattes.
  • Margo cranialis scapulae: Vorderer Rand des Schulterblattes.
  • Margo caudalis scapulae: Hinterer Rand des Schulterblattes.
  • Fossa subscapularis, Fossa infraspinata, Fossa supraspinata: Verschiedene Vertiefungen im Schulterblatt, die unterschiedliche Funktionen erfüllen.
  • Incisura scapulae: Einkerbung im Schulterblatt, die eine wichtige Struktur bildet.
  • Spina scapulae: Schulterblattgräte, die eine markante Kante des Schulterblattes darstellt.
  • Facies serrata: Eingekerbte Fläche, die für die Anheftung von Muskeln wichtig ist.
  • Acromion: Gräteneck; beim Hund zusätzlich der Hammerfortsatz (Proc. hamatus), der beim Pferd nicht vorhanden ist.
  • Cavitas glenoidalis, Tuberculum supraglenoidale, Tuberculum infraglenoidale: Gelenkpfanne und Vorsprünge, die für die Funktion des Schultergelenks relevant sind.
  • Proc. coracoideus: Rabenschnabelfortsatz, der medial am Tuberculum supraglenoidale liegt.

Weitere knöcherne Strukturen:

  • Os coracoideus: Rabenschnabelbein, reduziert zu einem Knochenvorsprung, der nur rudimentär vorhanden ist.
  • Clavicula: Schlüsselbein, das bei Hunden und Pferden nur noch als rudimentärer Streifen vorhanden ist und keine tragende Funktion mehr hat.

Muskulatur des Schultergürtels:

  • Oberflächliche Muskeln: Diese umfassen M. trapezius, M. omotransversarius, M. sternomandibularis, M. pectoralis superficialis, M. latissimus dorsi und M. brachiocephalicus.
  • Tiefe Muskeln: Diese bestehen aus M. pectoralis profundus, M. rhomboideus, M. serratus ventralis und M. subclavius, letzterer nur beim Pferd.

Bewegungsmöglichkeiten des Schulterblattes:

  • Dorsales (nach hinten) und ventrales (nach vorne) Gleiten des Schulterblattes.
  • Craniales (nach oben) und caudales (nach unten) Rotieren des Schulterblattes.
  • Abduktion (weg von der Körpermitte) und Adduktion (zur Körpermitte hin).

Typische Funktionsstörungen:

  • Plexus brachialis: Abriss oder Quetschungen, die zu einer Ablösung des Schulterblatts führen können.
  • N. radialis: Abriss des Radialisnervs, der die Bewegung beeinträchtigen kann.
  • Myofasziale Störungen: Verklebungen der Faszien, die Zug auf den M. latissimus dorsi ausüben.
  • Muskuläre Störungen: Blockaden der Wirbel oder Rippen, die Bewegungsprobleme verursachen können.
  • Frakturen: Knochenbrüche, die durch Unfälle oder Verletzungen entstehen.
  • Luxationen: Ausrenkungen, die eine korrekte Bewegung verhindern.
  • Tumore: Tumorbildungen, die die Funktion beeinträchtigen.

Dieser Artikel gibt nützliche Informationen für Besitzer von Hunden und Pferden. Für weitere Fragen zur Physiotherapie Ihrer Tiere stehe ich Ihnen zur Verfügung.